Univ. Doz. Dr. Irmgard Neumann
   
  Univ. Doz. Dr. Irmgard Neumann Vasculits - Vaskulitis

Fachärztin für Innere Medizin,
Nephrologie und Nuklearmedizin
Wahlärztin
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Telefon: +43 664 7387 5011
 
       

 Häufige Fragen

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Was sind die häufigsten Ursachen für eine Nierenerkrankung?
> Wie erkenne ich, ob die Nieren geschädigt sind?
>
Was ist Niereninsuffizienz?
> Früherkennung und Prävention: Verhindern ist besser als behandeln!
> Was tun, wenn die Nierenfunktion eingeschränkt ist?

>
Was ist Bluthochdruck (Arterielle Hypertonie)?
> Wie entsteht Bluthochdruck?
> Warum muss Bluthochdruck behandelt werden?
> Was können Sie gegen Bluthochdruck tun?

> Was ist Vaskulitis?
> Wie erkennt man Vaskulitis (z.B. Morbus Wegener)?
> Was sind ANCA?
> Was ist Morbus Wegener (Granulomatöse Mikroskopische Polyangiitis) (Wegener’sche Granulomatose)?
> Früh erkennen - früh behandeln! Vermeidung bleibender Schäden
> bei Vaskulitis

> Welche Therapie bei Vaskulitis?
> Was ist der Systemische Lupus Erythematodes (SLE, „Lupus“)?
> Wie äußert sich der Systemische Lupus Erythematodes?
> Welche Organe können bei Systemischem Lupus Erythematodes betroffen sein?
> Was sind Hinweise auf eine Nierenbeteiligung bei Lupus (Lupusnephritis)?
> Was ist für PatientInnen mit Vaskulitis, Morbus Wegener oder
> Systemischem Lupus Erythematodes wichtig?

> Die Schilddrüse – ein lebenswichtiges Organ?
> Was ist Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)?
> Was ist Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)?
> Was ist Kropf (Struma)?

Was sind die häufigsten Ursachen für eine Nierenerkrankung?

Die Nieren sind lebenswichtige Organe. Bei häufig auftretenden Krankheiten wie etwa Bluthochdruck (Arterielle Hypertonie) oder Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) sind sie oft mitbetroffen. Neben erblich bedingten Nierenerkrankungen (z.B. Zystennieren) gibt es auch immunologisch bedingte Erkrankungen und Entzündungen (Glomerulonephritis). Diese können zu akuten und/oder chronischen (irreversiblen) Veränderungen des Nierengewebes und in weiterer Folge zum Funktionsverlust der Niere führen (Niereninsuffizienz). Darüber hinaus können auch chronische Infektionen und einzelne Medikamente, vor allem bestimmte unsachgemäß angewendete Schmerzmittel, die Niere schädigen. (Nach oben)

Wie erkenne ich ob die Nieren geschädigt sind?

Da die Nieren selbst nur selten schmerzen, bleiben die ersten Anzeichen einer Schädigung immer wieder lange Zeit unentdeckt. Blut oder Eiweiß im Harn sind meist mit freiem Auge nicht erkennbar, können aber im Harnbefund ein (früher) Hinweis auf eine Nierenerkrankung sein. Ist der Eiweißverlust über die Niere groß oder die Nierenfunktion bereits eingeschränkt, so kann es zum Auftreten von geschwollenen Beinen (Beinödeme), gelegentlich auch zu schäumendem Harn kommen. Unbehandelte Veränderungen heilen häufig mit Narben ab und führen so zu einem schleichenden Funktionsverlust des Organs (siehe Niereninsuffizienz). Es ist daher sehr wichtig, möglichst früh durch Untersuchungen von Blut und Harn rechtzeitig die Diagnose zu stellen. Heute gibt es bereits gute Möglichkeiten, durch eine gezielte Therapie, Spätschäden aufzuhalten oder zu verhindern.
(Nach oben)

Früherkennung und Prävention: Verhindern ist besser als behandeln!

Leiden sie an einer Erkrankung, die
für die Nieren Risiken mit sich bringt (siehe Ursachen), so sollten sie Harn, Blut und die Nierenfunktion untersuchen lassen. Die Früherkennung und rechtzeitige Behandlung ist für sie und den weiteren Verlauf der Krankheit entscheidend. Dazu gehören vor allem auch die optimale Einstellung von Blutdruck und Blutzucker.
Besonders bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion können bestimmte Schmerzmittel oder Röntgenkontrastmittel zu einer weiteren plötzlichen (akuten) Funktionsverschlechterung führen. Um das möglichst zu verhindern, ist die Betreuung durch eine NierenfachärztIn besonders wichtig.
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Was ist Niereninsuffizienz?

Unter Niereninsuffizienz versteht man den Verlust der Nierenfunktion. Bei chronischer Niereninsuffizienz handelt es sich um einen über Monate oder Jahre voranschreitenden Verlust der Nierenfunktion. Im Frühstadium ist die Funktion oft nur gering eingeschränkt, nimmt im Laufe der Zeit jedoch zu. Die Ursachen der Nierenschädigung (siehe oben) und die therapeutischen Möglichkeiten (siehe unten) entscheiden über die Dynamik des weiteren Funktionsverlustes. Nur bei hochgradiger Funktionseinschränkung ist die Nierenersatztherapie mit Dialyse notwendig.  (Nach oben)

Was tun, wenn die Nierenfunktion eingeschränkt ist?

Die Nieren haben viele lebenswichtige Aufgaben. Sie sind neben ihrer Funktion als Entgiftungsorgan auch für den Flüssigkeits-und Elektrolythaushalt mitverantwortlich. Drüber hinaus haben sie Einfluss auf die Nebenschilddrüse und in der Folge auf den Knochenstoffwechsel. Die Nieren produzieren ein Hormon, das für die Bildung roter Blutkörperchen (Erythrozyten) mitverantwortlich ist. Mit zunehmender Einschränkung der Nierenfunktion steigt häufig der Blutdruck an (siehe auch Bluthochdruck). Kommt es nun zu einer Einschränkung dieser Funktionen, wird eine spezifische Behandlung durch die NierenspezialistIn erforderlich. Ziel ist es durch den Einsatz von fein abgestimmten Medikamenten den einzelnen Symptomen entgegenzuwirken, die Nierenfunktion möglichst lange Zeit zu erhalten und so die Dialysepflichtigkeit zu verzögern.
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Was ist Bluthochdruck (Arterielle Hypertonie)?

Bei der Blutdruckmessung wird zuerst der systolische und dann der diastolische Wert angegeben: z.B. 120/80 mmHg. Von Bluthochdruck spricht man, wenn Werte von 140/90 oder mehr gemessen werden. Optimal sind jedoch Blutdruckwerte um 120/80 mmHg. Bei Nierenpatienten liegt der Zielblutdruck noch niederer (120/75 mmHg), um Spätschäden an den Nieren gering zu halten. (Nach oben)

Wie entsteht Bluthochdruck?

Bei der Mehrheit der PatientInnen mit Bluthochdruck liegt keine organische Ursache vor. Ein Risiko für Bluthochdruck stellen jedoch folgenden Faktoren oder Krankheiten dar:
         - Übergewicht, salzreiche Ernährung
         - Nierenerkrankungen
         -
Zunehmendes Alter
         -
Diabetes mellitus
         -
Verengungen der Nierenarterien (selten)
         -
Rauchen
         -
Bluthochdruck in der Verwandtschaft
         -
Stress, Bewegungsmangel (Nach oben)

Warum muss Bluthochdruck behandelt werden?

Unbehandelt führt Bluthochdruck zu Schäden an den Gefäßen, was gefährliche Auswirkung auf Herz (z.B. Herzinfarkt, Verdickung der Herzmuskulatur), Augen, Nieren oder Gehirn (Schlaganfall) haben kann.
 
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Was können sie gegen Bluthochdruck tun?

Sie können mehr tun als sie glauben!! Neben der regelmäßigen Medikamenteneinnahme kann der Blutdruck vor allem auch durch die Veränderung von Lebensgewohnheiten positiv beeinflusst werden. Dazu gehören:
         - Reduktion von Übergewicht
         - Reduktion von Salz und Alkohol
         - Körperliche Bewegung, Ausdauertraining
         - NICHT rauchen
         - Reduktion von Stress (Nach oben)

Was ist Vaskulitis?

Unter Vaskulitis versteht man eine Entzündung von Blutgefäßen. Blutgefäße unterschiedlicher Größe versorgen den gesamten Körper und alle lebenswichtigen Organe. Das Beschwerdebild der Vaskulitis hängt daher einerseits von der Größe der befallenen Gefäße ab, andererseits auch von den betroffenen Organen. Zur Vaskulitis der kleinen Gefäße gehören verschiedene Krankheitsformen wie der Morbus Wegener (Wegener’sche Granulomatose), die Mikroskopische Polyangiitis (keine Granulome) und das Churg-Strauss-Syndrom (mit Asthma bronchiale verbunden).
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Wie erkennt man Vaskulitis (z.B. Morbus Wegener)?

Die Krankheit kann in jedem Alter auftreten. Die Vaskulitis beginnt oft schleichend mit folgenden Symptomen: Allgemeines Krankheitsgefühl, Abgeschlagenheit (oft ähnlich einem grippalen Infekt), erhöhte Temperatur oder Fieber, wechselnde Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen oder Gewichtsabnahme. Lang anhaltender (auch blutiger) Schnupfen und/oder eine Nasennebenhöhlenentzündung können Hinweise auf Morbus Wegener sein.  

Eine Vaskulitis kann aber auch ganz plötzlich und sehr heftig auftreten. Symptome dafür sind starke Atemnot, Bluthusten (Lungenbeteiligung), oder auch der Rückgang der Harnmengen. Die Nieren sind ein besonders gefährdetes Organ, denn sie schmerzen nicht. Ein einfacher Harnbefund (rote Blutkörperchen im Harn) kann aber schon einen wichtigen Hinweis liefern.
Unbehandelt oder zu spät erkannt kann sie zur Notwendigkeit der Dialyse führen.

Folgende Symptome können ebenfalls Ausdruck von Vaskulitis sein: Rote Punkte bzw punktförmiger Hautausschlag meist an den Beinen („Purpura“, Hautvaskulitis), ein „rotes Auge“, einseitige Sehverschlechterung, Lähmungen, „Ameisenlaufen“ oder Taubheitsgefühl in den Beinen (Nervenbeteiligung), blutige Stühle (Darmbefall) oder Herzbeutelentzündung.

Wichtig zu wissen ist, dass jede PatientIn eine andere Kombination von Krankheitssymptomen aufweisen kann. Es können nur ein oder mehrere Organe befallen sein. Das klinische Bild ist von PatientIn zu PatientIn unterschiedlich. Der Krankheitsverlauf ist individuell verschieden. Das macht eine eindeutige Erkennung der Krankheit oft schwierig. Die endgültige Diagnose muss durch ein gezieltes PatientInnengespräch und durch weiterführende Untersuchungen durch eine erfahrene ÄrztIin sichergestellt werden.

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Was sind ANCA?

ANCA sind bestimmte Auto-Antikörper, die gegen den eigenen Körper gerichtet sind und bei Gesunden nicht vorkommen. ANCA (anti-neutrophile cytoplasmatische Antikörper) sind Eiweißstoffe, die gegen Bestandteile von bestimmten weißen Blutzellen gerichtet sind. Sie kommen bei einem Großteil der PatientInnen mit Vaskulitis der kleinen Gefäße (siehe Morbus Wegener) vor. Man spricht daher auch von ANCA-assoziierter Vaskulitis. ANCA sind hilfreich in der Diagnosestellung und zur Überwachung der Krankheitsaktivität und Therapie.
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Was ist Morbus Wegener (Wegener’sche Granulomatose bzw. Granulomatöse Mikroskopische Polyangiitis)?

Morbus Wegener ist eine Verlaufsform der ANCA-assoziierten-Vaskulitis der kleinsten Gefäße (siehe Was ist Vaskulitis? Was sind ANCA?), die durch das zusätzliche Auftreten von granulomatösen Veränderungen (Granulome, Knötchen) charakterisiert ist. Für den Morbus Wegener sind vor allem die Beteiligung von Nase, Nasennebenhöhlen (anhaltend eitrig-blutiger Schnupfen) und Lunge (manchmal auch Luftröhre) typisch. Hörstörungen/Hörsturz, Tränensackentzündung, Sehstörungen, Schmerzen im Kiefergelenk können beobachtet werden. Wie bei allen Formen der Vaskulitis können auch bei Morbus Wegener bei ein und demselben Patienten die Organe wechselnd befallen sein.
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Früh erkennen – früh behandeln!
Vermeidung bleibender Schäden bei Vaskulitis


Es ist wichtig, dass die richtige Diagnose möglichst früh im Krankheitsverlauf gestellt wird. Nur eine rechtzeitige Behandlung kann die oft sehr rasch verlaufende Entzündung in den Organen unter Kontrolle bringen und so narbige Abheilungen, die zu Spätschäden mit Funktionsverlust des betroffenen Organs führen können, gering halten.
Ist die Diagnose einer Vaskulitis gestellt, so ist es überaus wichtig, das Ausmaß und den Schwererad des Organbefalls zu evaluieren. Danach richtet sich auch die Therapie. Sind lebenswichtige Organe (z.B. Niere oder Lunge) betroffen, so muss anders behandelt werden als bei alleiniger Beteiligung von Haut oder Gelenken, wo mildere Medikamente eingesetzt werden können.
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Welche Therapie bei Vaskulitis?

Das Immunsystem spielt bei der Entstehung der Vaskulitis eine Schlüsselrolle. Die Therapie besteht in der Regel aus Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken (Immunsuppressiva). Nach sorgfältiger Beurteilung des Krankheitsausmaßes der Vaskulitis wird gemeinsam mit der PatientIn die Therapie geplant. Die Therapie richtet sich nach dem Schweregrad des Organbefalls und verläuft meist in zwei Phasen: Zuerst muss die Krankheit zum Stillstand (in Remission) gebracht werden, danach ist es das Ziel, Rückfälle (Rezidive) zu vermeiden.
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Was ist der Systemische Lupus Erythematodes (SLE, „Lupus“)?

Der Systemische Lupus Erythematodes (SLE) ist eine Autoimmunerkrankung, die vorwiegend junge Frauen betrifft. Bei einer Autoimmunerkrankung bildet das eigene Immunsystem aus ungeklärter Ursache Eiweißstoffe (Auto-Antikörper), die gegen Bestandteile der körpereigenen Zellen gerichtet sind. Das Immunsystem erkennt sozusagen eigenes Gewebe als fremd an und bekämpft es. Als Folge kommt es zu Entzündungen in verschiedenen Organen.
Im Blut von Patienten mit SLE können fast immer antinukleäre Antikörper (ANA), d.h. Antikörper, die sich gegen Bestandteile der Zellkerne des Betroffenen richten, nachgewiesen werden. ANA sichern jedoch die Diagnose nicht vollständig ab, da ANA auch bei anderen Erkrankungen vorkommen. Typisch für den SLE, aber nur bei höchstens 50% der Betroffenen nachweisbar, sind bestimmte Untergruppen der ANA (Antikörper gegen ds-DNA und Sm).
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Wie äußert sich der Systemische Lupus Erythematodes („Lupus“)?

Der Systemische Lupus Erythematodes kann viele verschiedene Organe betreffen, so dass das klinische Bild sehr vielfältig ist. Die Krankheit kann entweder in Schüben oder kontinuierlich über viele Jahre verlaufen.
Anfangs beobachten die Betroffenen häufig allgemeine Symptome wie Gewichtsverlust, Abgeschlagenheit, Fieber, Gelenkbeschwerden, Muskelschmerzen oder Hautausschläge. Diese treten beim Systemischen Lupus Erythematodes schleichend oder plötzlich auf.
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Welche Organe können Systemischem Lupus Erythematodes (Lupus) betroffen sein?

Der Lupus Erythematodes kann als alleinige Hautbeteiligung mit unterschiedlichsten Formen von Hautausschlägen auftreten. Typisch ist eine schmetterlingsförmige Rötung (Erythem) des Gesichts, welche durch Sonnenbestrahlung verstärkt wird. Häufig kommt es zu verstärktem Haarausfall. Durchblutungsstörungen der Finger, welche sich insbesondere unter Kälteeinwirkung weiß oder bläulich verfärben, nennt man Raynaud-Syndrom.
Folgende Organe können bei Systemischem Lupus Erythematodes betroffen sein:


         - Nieren (siehe „Lupusnephritis“)
         - Lunge: Entzündung der Lunge und/oder des Rippenfells mit Erguss
         -(Pleuritis)
         - Herz: Entzündung des Herzfells, seltener des Herzmuskels 
         - Vergrößerungen der Lymphknoten, Leber und Milz;
         - Bauchfell (Flüssigkeitsansammlung)
         - Zentrales Nervensystem (ZNS): unterschiedliche Symptome wie
         - Kopfschmerzen, psychische Auffälligkeiten oder Krämpfe
         - Veränderungen im Blutbild (Nach oben)  

Was sind Hinweise auf eine Nierenbeteiligung bei Lupus (Lupusnephritis)?

Eine Nierenbeteiligung (Lupusnephritis) tritt beim Systemischen Lupus Erythematodes häufig (etwa bei 2/3 der Patienten mit SLE) auf und gehört zu den gefährlichsten Manifestationen. Sie kann in einigen Fällen auch isoliert ohne andere Symptome auftreten.
Hinweise auf eine Nierenentzündung sind das Auftreten von roten Blutkörperchen oder Eiweiß im Harn sowie erhöhter Blutdruck. Hier ist dringend eine Abklärung angezeigt, selbst wenn die Nierenfunktion noch normal ist. Früherkennung und rechtzeitige Therapie entscheiden über den weiteren Verlauf, da es unterschiedliche Formen der Lupusnephritis gibt. Diese reichen von milden Formen bis zu aggressiven Entzündungen, die zu raschem Funktionsverlust der Niere führen können, mitunter Dialyse erfordern oder auch lebensbedrohlich sein können.

Die Therapie richtet sich nach der Form der Lupusnephritis. Um diese genau klassifizieren zu können, ist es manchmal nötig, über eine Nierenpunktion Gewebe zu gewinnen, um dieses mikroskopisch untersuchen zu können.
Da die Nieren selbst nicht schmerzen und die Früherkennung für die Zukunft des Betroffenen von entscheidender Bedeutung ist, ist eine regelmäßige Kontrolle durch die behandelnde ÄrztIn besonders wichtig. Nicht rechtzeitig diagnostiziert und behandelt,   entwickelt sich meist eine progrediente
Niereninsuffizienz (siehe Niereninsuffizienz). (Nach oben)

Was ist für Patienten mit Vaskulitis, Morbus Wegener oder Systemischer Lupus Erythematodes wichtig?

Gezielte Information und Aufklärung durch eine SpezialistIn sowie eine enge Kooperation zwischen PatientIn und ÄrztIn sind ausschlaggebend für den Erfolg der Therapie. Die PatientIn lernt, mit der Krankheit umzugehen und wachsam zu sein bei der Früherkennung von neuerlich auftretenden Symptomen und Krankheitsaktivität. Die individuell abgestimmte Behandlung kann damit effektiver und schonender erfolgen. Dafür ist es von besonders großem Vorteil, wenn die ÄrztIn die Patienten und den individuellen Krankheitsverkauf umfassend kennt.

Da es auch Organbeteiligungen gibt, die nicht schmerzen, sind in jedem Fall regelmäßige ärztliche Kontrollbesuche wichtig. Im Rahmen der gemeinsamen Therapieplanung wird die PatientIn über Wirkung und Nebenwirkungen der Medikamente aufgeklärt und regelmäßig überwacht.
Unter einer das Immunsystem unterdrückenden Therapie steigt die Anfälligkeit für Infektionen. Tritt ein Infekt auf, sollten sie ihre ÄrztIin aufsuchen. Besondere Vorsicht ist auch nach Infektionen geboten, da das Risiko eines nachfolgenden Krankheitsrückfalls (Rezidivs) gegeben ist. Wichtig: Ändern Sie die Therapie nie ohne Rücksprache mit ihrer behandelnden ÄrztIn!
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Die Schilddrüse – ein lebenswichtiges Organ?

Die Schilddrüse ist ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ am Hals unter dem Schildknorpel vor der Luftröhre. Sie produziert Hormone, die in der Regulation von Körpertemperatur, Wasserhaushalt und Stoffwechsel eine wichtige Rolle spielen. Drüber hinaus wirken sich die Schilddrüsenhormone auch auf die Psyche und Leistungsfähigkeit aus.
Ist die Schilddrüse erkrankt, so können verschiedene Funktionen im Körper aus dem Gleichgewicht geraten. Dies kann sich mit sehr unterschiedlichen Beschwerden äußern: Konzentrationsschwäche, kühle Haut, Gewichtszunahme, Verstopfung, Herzklopfen, innere Unruhe, Schwitzen oder Gewichtsabnahme. Da diese Krankheitserscheinungen eher allgemein sind und sich mitunter schleichend entwickeln, werden Schilddrüsenprobleme oft nicht auf den ersten Blick erkannt. Manchmal sind auch unerfüllter Kinderwunsch oder depressive Verstimmungen auf Schilddrüsenprobleme zurückzuführen. Bei einem Verdacht ist daher die Untersuchung der Schilddrüse durch die ÄrztIn besonders wichtig.
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Was ist Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)?

Werden in der Schilddrüse zu wenige Schilddrüsenhormone gebildet, so spricht man von einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). Es kommt zu einer Verlangsamung des Stoffwechsels mit Beschwerden wie Gewichtszunahme, Stuhlverstopfung, Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, langsamem Herzschlag, erhöhten Blutfettwerten oder gestörter Sexualhormonbildung (Libidostörung, Zyklusstörung). 
Ein häufiges Krankheitsbild, das zur Unterfunktion führen kann, ist die Hashimoto Thyreoiditis. Hier handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse. Eine Unterfunktion kann aber auch als Folge einer Schilddrüsenentzündung, Operation oder Radiojodbehandlung auftreten. (Nach oben)

Was ist Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)?

Bei einer Schilddrüsenüberfunktion werden zu viele Schilddrüsenhormone gebildet. Diese Stoffwechselsituation findet sich vorwiegend bei einer abnorm erhöhten Hormonproduktion durch die Schilddrüse selbst oder durch übermäßige Einnahme von Schilddrüsenhormontabletten. Die Betroffenen schwitzen leicht, sind unruhig oder nervös. Sie klagen über Zittern der Hände und leiden häufig unter Konzentrationsschwäche und/oder Schlafstörungen und Hitzewallungen. Weiteres können auch Haarausfall, Herzrasen, erhöhter Puls oder Wärmeunverträglichkeit, Durchfälle und Gewichtsverlust (bei gutem Appetit) auftreten. Ursachen dafür können (heiße) Knoten, welche vermehrt Hormone produzieren, oder auch eine Autoimmunerkrankung  (Morbus Basedow) sein. Bei Morbus Basedow können auch Augenbeschwerden mit gereizten, stark hervortretenden Augen vorkommen.
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Kropf (Struma)

Eine Vergrößerung der Schilddrüse wird als Kropf bezeichnet. Wenngleich Struma häufig auch als „Knotenstruma“ auftritt, so sind bösartige Veränderungen in der Schilddrüse selten. Wenn Sie einen Knoten in der Schilddrüse oder eine Verdickung Ihres Halses bemerken oder unter Schluckbeschwerden leiden, sollten sie dennoch die Schilddrüse genau  untersuchen lassen.
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