Häufige Fragen
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Was sind die häufigsten Ursachen
für eine Nierenerkrankung?
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Wie erkenne ich, ob die Nieren geschädigt sind?
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Was ist Niereninsuffizienz?
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Früherkennung und Prävention: Verhindern ist besser als behandeln!
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Was tun, wenn die Nierenfunktion eingeschränkt ist?
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Was ist Bluthochdruck (Arterielle Hypertonie)?
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Wie entsteht Bluthochdruck?
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Warum muss Bluthochdruck behandelt werden?
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Was können Sie gegen Bluthochdruck tun?
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Was ist Vaskulitis?
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Wie erkennt man Vaskulitis (z.B. Morbus Wegener)?
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Was sind ANCA?
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Was ist Morbus Wegener (Granulomatöse Mikroskopische Polyangiitis)
(Wegener’sche Granulomatose)?
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Früh erkennen - früh behandeln!
Vermeidung bleibender Schäden
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bei Vaskulitis
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Welche Therapie bei
Vaskulitis?
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Was ist der Systemische Lupus Erythematodes (SLE, „Lupus“)?
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Wie äußert sich der Systemische Lupus Erythematodes?
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Welche Organe können bei
Systemischem Lupus Erythematodes betroffen sein?
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Was sind Hinweise auf eine Nierenbeteiligung bei Lupus (Lupusnephritis)?
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Was ist für PatientInnen mit Vaskulitis, Morbus
Wegener oder
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Systemischem
Lupus Erythematodes wichtig?
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Die Schilddrüse – ein lebenswichtiges Organ?
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Was ist Schilddrüsenunterfunktion
(Hypothyreose)?
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Was ist Schilddrüsenüberfunktion
(Hyperthyreose)?
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Was ist Kropf (Struma)?
Was sind die häufigsten Ursachen für eine Nierenerkrankung?
Die Nieren
sind lebenswichtige Organe. Bei häufig auftretenden Krankheiten wie etwa
Bluthochdruck (Arterielle Hypertonie) oder Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
sind sie oft mitbetroffen. Neben erblich bedingten Nierenerkrankungen (z.B.
Zystennieren) gibt es auch immunologisch bedingte Erkrankungen und Entzündungen
(Glomerulonephritis). Diese können zu akuten und/oder chronischen
(irreversiblen) Veränderungen des Nierengewebes und in weiterer Folge zum
Funktionsverlust der Niere führen (Niereninsuffizienz). Darüber hinaus können
auch chronische Infektionen und einzelne Medikamente, vor allem bestimmte
unsachgemäß angewendete Schmerzmittel, die Niere schädigen.
(Nach oben)
Wie
erkenne ich ob die Nieren geschädigt sind?
Da die
Nieren selbst nur selten schmerzen, bleiben die ersten Anzeichen einer Schädigung
immer wieder lange Zeit unentdeckt. Blut oder Eiweiß im Harn sind meist mit
freiem Auge nicht erkennbar, können aber im Harnbefund ein (früher) Hinweis auf
eine Nierenerkrankung sein. Ist der Eiweißverlust über die Niere groß oder die
Nierenfunktion bereits eingeschränkt, so kann es zum Auftreten von geschwollenen
Beinen (Beinödeme), gelegentlich auch zu schäumendem Harn kommen. Unbehandelte
Veränderungen heilen häufig mit Narben ab und führen so zu einem schleichenden
Funktionsverlust des Organs (siehe Niereninsuffizienz). Es ist daher sehr wichtig,
möglichst früh durch Untersuchungen von Blut und Harn rechtzeitig die Diagnose
zu stellen. Heute gibt es bereits gute Möglichkeiten, durch eine gezielte Therapie,
Spätschäden aufzuhalten oder zu verhindern.
(Nach oben)
Früherkennung und Prävention: Verhindern ist besser als behandeln!
Leiden sie
an einer Erkrankung, die
für die Nieren
Risiken mit sich bringt (siehe
Ursachen), so sollten sie Harn, Blut und die Nierenfunktion untersuchen lassen.
Die Früherkennung und rechtzeitige Behandlung ist für sie und den weiteren
Verlauf der Krankheit entscheidend. Dazu gehören vor allem auch die optimale
Einstellung von Blutdruck und Blutzucker.
Besonders bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion können bestimmte
Schmerzmittel oder Röntgenkontrastmittel zu einer weiteren plötzlichen (akuten)
Funktionsverschlechterung führen. Um das möglichst zu verhindern, ist die
Betreuung durch eine NierenfachärztIn besonders wichtig.
(Nach oben)
Was ist Niereninsuffizienz?
Unter Niereninsuffizienz versteht man den Verlust der Nierenfunktion. Bei
chronischer Niereninsuffizienz handelt es sich um einen über Monate oder Jahre
voranschreitenden Verlust der Nierenfunktion. Im Frühstadium ist die Funktion
oft nur gering eingeschränkt, nimmt im Laufe der Zeit jedoch zu. Die Ursachen
der Nierenschädigung (siehe oben) und die therapeutischen Möglichkeiten (siehe
unten) entscheiden über die Dynamik des weiteren Funktionsverlustes. Nur bei
hochgradiger Funktionseinschränkung ist die Nierenersatztherapie mit Dialyse
notwendig.
(Nach oben)
Was tun, wenn die Nierenfunktion eingeschränkt ist?
Die Nieren
haben viele lebenswichtige Aufgaben. Sie sind neben ihrer Funktion als
Entgiftungsorgan auch für den Flüssigkeits-und Elektrolythaushalt
mitverantwortlich. Drüber hinaus haben sie Einfluss auf die Nebenschilddrüse und
in der Folge auf den Knochenstoffwechsel. Die Nieren produzieren ein
Hormon, das für die Bildung roter Blutkörperchen (Erythrozyten)
mitverantwortlich ist. Mit zunehmender Einschränkung der Nierenfunktion steigt
häufig der Blutdruck an (siehe auch Bluthochdruck). Kommt es nun zu einer
Einschränkung dieser Funktionen, wird eine spezifische Behandlung durch die NierenspezialistIn erforderlich. Ziel ist es durch den Einsatz von fein
abgestimmten Medikamenten den einzelnen Symptomen entgegenzuwirken, die
Nierenfunktion möglichst lange Zeit zu erhalten und so die Dialysepflichtigkeit
zu verzögern.
(Nach oben)
Was ist
Bluthochdruck (Arterielle Hypertonie)?
Bei der Blutdruckmessung wird zuerst der systolische und dann der diastolische
Wert angegeben: z.B. 120/80 mmHg. Von Bluthochdruck spricht man, wenn Werte von
140/90 oder mehr gemessen werden. Optimal sind jedoch Blutdruckwerte um 120/80
mmHg. Bei Nierenpatienten liegt der Zielblutdruck noch niederer (120/75 mmHg),
um Spätschäden an den Nieren gering zu halten.
(Nach
oben)
Wie entsteht
Bluthochdruck?
Bei der
Mehrheit der PatientInnen mit Bluthochdruck liegt keine organische Ursache vor. Ein
Risiko für Bluthochdruck stellen jedoch folgenden Faktoren oder Krankheiten dar:
-
Übergewicht, salzreiche Ernährung
-
Nierenerkrankungen
-
Zunehmendes Alter
-
Diabetes mellitus
-
Verengungen der Nierenarterien (selten)
-
Rauchen
-
Bluthochdruck in der Verwandtschaft
-
Stress, Bewegungsmangel
(Nach oben)
Warum muss
Bluthochdruck behandelt werden?
Unbehandelt
führt Bluthochdruck zu Schäden an den Gefäßen, was gefährliche Auswirkung auf
Herz (z.B. Herzinfarkt, Verdickung der Herzmuskulatur), Augen, Nieren oder Gehirn (Schlaganfall) haben kann.
(Nach oben)
Was können sie gegen
Bluthochdruck tun?
Sie können mehr tun als sie glauben!! Neben der regelmäßigen
Medikamenteneinnahme kann der Blutdruck vor allem auch durch die Veränderung von
Lebensgewohnheiten positiv beeinflusst werden. Dazu gehören:
-
Reduktion von Übergewicht
-
Reduktion von Salz und Alkohol
-
Körperliche Bewegung, Ausdauertraining
-
NICHT rauchen
-
Reduktion von Stress
(Nach oben)
Was ist Vaskulitis?
Unter
Vaskulitis versteht man eine Entzündung von Blutgefäßen. Blutgefäße
unterschiedlicher Größe versorgen den gesamten Körper und alle lebenswichtigen
Organe. Das Beschwerdebild der Vaskulitis hängt daher einerseits von der Größe
der befallenen Gefäße ab, andererseits auch von den betroffenen Organen. Zur
Vaskulitis der kleinen Gefäße gehören verschiedene Krankheitsformen wie der
Morbus Wegener (Wegener’sche Granulomatose), die Mikroskopische Polyangiitis
(keine Granulome) und das Churg-Strauss-Syndrom (mit Asthma bronchiale
verbunden). (Nach
oben)
Wie erkennt man Vaskulitis (z.B. Morbus
Wegener)?
Die Krankheit kann in jedem Alter auftreten. Die Vaskulitis
beginnt oft schleichend mit folgenden Symptomen: Allgemeines Krankheitsgefühl,
Abgeschlagenheit (oft ähnlich einem grippalen Infekt),
erhöhte Temperatur oder
Fieber, wechselnde
Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen
oder
Gewichtsabnahme. Lang
anhaltender (auch blutiger) Schnupfen
und/oder eine Nasennebenhöhlenentzündung können Hinweise auf Morbus
Wegener sein.
Eine Vaskulitis kann aber auch ganz plötzlich und sehr heftig auftreten.
Symptome dafür sind starke Atemnot,
Bluthusten (Lungenbeteiligung),
oder auch der Rückgang der Harnmengen. Die Nieren
sind ein besonders gefährdetes Organ, denn sie schmerzen nicht. Ein einfacher
Harnbefund (rote Blutkörperchen im
Harn) kann aber schon einen wichtigen Hinweis liefern.
Unbehandelt oder zu spät erkannt kann sie zur Notwendigkeit der Dialyse führen.
Folgende Symptome können ebenfalls Ausdruck von Vaskulitis sein:
Rote Punkte bzw punktförmiger
Hautausschlag meist an den Beinen („Purpura“, Hautvaskulitis), ein
„rotes Auge“, einseitige
Sehverschlechterung, Lähmungen, „Ameisenlaufen“ oder Taubheitsgefühl in den
Beinen (Nervenbeteiligung), blutige Stühle (Darmbefall) oder
Herzbeutelentzündung.
Wichtig zu wissen ist, dass jede PatientIn eine andere Kombination
von Krankheitssymptomen aufweisen kann. Es können nur ein oder mehrere Organe
befallen sein. Das klinische Bild ist von PatientIn zu PatientIn
unterschiedlich. Der Krankheitsverlauf ist individuell verschieden. Das macht
eine eindeutige Erkennung der Krankheit oft schwierig. Die endgültige Diagnose
muss durch ein gezieltes PatientInnengespräch und durch weiterführende
Untersuchungen durch eine erfahrene ÄrztIin sichergestellt werden.
(Nach oben)
Was sind ANCA?
ANCA sind
bestimmte Auto-Antikörper, die gegen den eigenen Körper gerichtet sind und bei
Gesunden nicht vorkommen. ANCA (anti-neutrophile cytoplasmatische Antikörper)
sind Eiweißstoffe, die gegen Bestandteile von bestimmten weißen Blutzellen
gerichtet sind. Sie kommen bei einem Großteil der PatientInnen mit Vaskulitis
der kleinen Gefäße (siehe Morbus Wegener) vor. Man spricht daher auch von
ANCA-assoziierter Vaskulitis.
ANCA sind hilfreich in der Diagnosestellung und zur Überwachung der
Krankheitsaktivität und Therapie.
(Nach oben)
Was ist Morbus Wegener (Wegener’sche Granulomatose bzw. Granulomatöse Mikroskopische Polyangiitis)?
Morbus
Wegener ist eine Verlaufsform der ANCA-assoziierten-Vaskulitis der kleinsten
Gefäße (siehe Was ist Vaskulitis? Was
sind ANCA?), die durch das zusätzliche Auftreten von granulomatösen
Veränderungen (Granulome, Knötchen) charakterisiert ist. Für den Morbus Wegener
sind vor allem die Beteiligung von Nase, Nasennebenhöhlen (anhaltend
eitrig-blutiger Schnupfen) und Lunge (manchmal auch Luftröhre) typisch.
Hörstörungen/Hörsturz, Tränensackentzündung, Sehstörungen, Schmerzen im
Kiefergelenk können beobachtet werden. Wie bei allen Formen der Vaskulitis
können auch bei Morbus Wegener bei ein und demselben Patienten die Organe
wechselnd befallen sein.
(Nach oben)
Früh
erkennen – früh behandeln!
Vermeidung bleibender Schäden bei Vaskulitis
Es ist
wichtig, dass die richtige Diagnose möglichst früh im Krankheitsverlauf gestellt
wird. Nur eine rechtzeitige Behandlung kann die oft sehr rasch verlaufende
Entzündung in den Organen unter Kontrolle bringen und so narbige Abheilungen,
die zu Spätschäden mit Funktionsverlust des betroffenen Organs führen können,
gering halten.
Ist die Diagnose einer Vaskulitis gestellt, so ist es überaus wichtig, das Ausmaß
und den Schwererad des Organbefalls zu evaluieren. Danach richtet sich auch die
Therapie. Sind lebenswichtige Organe (z.B. Niere oder Lunge) betroffen, so muss
anders behandelt werden als bei alleiniger Beteiligung von Haut oder Gelenken,
wo mildere Medikamente eingesetzt werden können.
(Nach oben)
Welche Therapie bei
Vaskulitis?
Das
Immunsystem spielt bei der Entstehung der Vaskulitis eine Schlüsselrolle. Die
Therapie besteht in der Regel aus Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken
(Immunsuppressiva). Nach sorgfältiger Beurteilung des Krankheitsausmaßes der
Vaskulitis wird gemeinsam mit der PatientIn die Therapie geplant. Die Therapie
richtet sich nach dem Schweregrad des Organbefalls und verläuft meist in zwei
Phasen: Zuerst muss die Krankheit zum Stillstand (in Remission) gebracht werden,
danach ist es das Ziel, Rückfälle (Rezidive) zu vermeiden.(Nach
oben)
Was ist der Systemische Lupus Erythematodes (SLE,
„Lupus“)?
Der
Systemische Lupus Erythematodes (SLE) ist eine Autoimmunerkrankung, die
vorwiegend junge Frauen betrifft. Bei einer Autoimmunerkrankung bildet das
eigene Immunsystem aus ungeklärter Ursache
Eiweißstoffe (Auto-Antikörper), die gegen Bestandteile der körpereigenen Zellen
gerichtet sind. Das Immunsystem erkennt sozusagen eigenes Gewebe als
fremd an und bekämpft es. Als Folge kommt es zu Entzündungen in verschiedenen
Organen.
Im Blut von Patienten mit SLE können fast immer antinukleäre Antikörper (ANA),
d.h. Antikörper, die sich gegen Bestandteile der Zellkerne des Betroffenen
richten, nachgewiesen werden. ANA sichern jedoch die Diagnose nicht vollständig
ab, da ANA auch bei anderen Erkrankungen vorkommen. Typisch für den SLE, aber
nur bei höchstens 50% der Betroffenen nachweisbar,
sind bestimmte Untergruppen der ANA (Antikörper gegen ds-DNA und Sm).(Nach
oben)
Wie äußert sich der Systemische Lupus Erythematodes
(„Lupus“)?
Der Systemische Lupus Erythematodes kann viele verschiedene Organe
betreffen, so dass das klinische Bild sehr vielfältig ist. Die Krankheit kann
entweder in Schüben oder kontinuierlich über viele Jahre verlaufen.
Anfangs beobachten die Betroffenen häufig allgemeine Symptome wie
Gewichtsverlust,
Abgeschlagenheit,
Fieber, Gelenkbeschwerden,
Muskelschmerzen oder
Hautausschläge.
Diese treten beim Systemischen Lupus Erythematodes schleichend oder plötzlich
auf.
(Nach oben)
Welche Organe können Systemischem Lupus Erythematodes (Lupus) betroffen sein?
Der Lupus Erythematodes kann als alleinige
Hautbeteiligung mit unterschiedlichsten Formen von Hautausschlägen
auftreten. Typisch ist eine schmetterlingsförmige Rötung (Erythem) des Gesichts,
welche durch Sonnenbestrahlung verstärkt wird. Häufig kommt es zu verstärktem
Haarausfall. Durchblutungsstörungen
der Finger, welche sich insbesondere unter Kälteeinwirkung weiß oder bläulich
verfärben, nennt man Raynaud-Syndrom.
Folgende Organe können bei Systemischem Lupus Erythematodes betroffen sein:
-
Nieren (siehe „Lupusnephritis“)
-
Lunge: Entzündung der Lunge und/oder des
Rippenfells mit Erguss
-(Pleuritis)
-
Herz: Entzündung des Herzfells, seltener des
Herzmuskels
-
Vergrößerungen der Lymphknoten, Leber und Milz;
-
Bauchfell (Flüssigkeitsansammlung)
-
Zentrales Nervensystem (ZNS): unterschiedliche
Symptome wie
-
Kopfschmerzen,
psychische Auffälligkeiten oder
Krämpfe
-
Veränderungen im Blutbild (Nach
oben)
Was sind Hinweise auf eine Nierenbeteiligung bei
Lupus (Lupusnephritis)?
Eine Nierenbeteiligung (Lupusnephritis) tritt
beim Systemischen Lupus Erythematodes häufig (etwa bei 2/3 der Patienten mit
SLE) auf und gehört zu den gefährlichsten Manifestationen. Sie kann in einigen
Fällen auch isoliert ohne andere Symptome auftreten.
Hinweise auf eine Nierenentzündung sind das Auftreten von roten Blutkörperchen
oder Eiweiß im Harn sowie erhöhter Blutdruck. Hier ist dringend eine Abklärung
angezeigt, selbst wenn die Nierenfunktion noch normal ist. Früherkennung und
rechtzeitige Therapie entscheiden über den weiteren Verlauf, da es
unterschiedliche Formen der Lupusnephritis gibt. Diese reichen von milden Formen
bis zu aggressiven Entzündungen, die zu raschem Funktionsverlust der Niere
führen können, mitunter Dialyse erfordern oder auch lebensbedrohlich sein
können.
Die Therapie richtet sich nach der Form der
Lupusnephritis. Um diese genau klassifizieren zu können, ist es manchmal nötig,
über eine Nierenpunktion Gewebe zu gewinnen, um dieses mikroskopisch untersuchen
zu können.
Da die Nieren selbst nicht schmerzen und die Früherkennung für die Zukunft des
Betroffenen von entscheidender Bedeutung ist, ist eine regelmäßige Kontrolle
durch die behandelnde ÄrztIn besonders wichtig. Nicht rechtzeitig diagnostiziert
und behandelt, entwickelt sich
meist eine progrediente
Niereninsuffizienz (siehe Niereninsuffizienz).
(Nach oben)
Was ist für Patienten mit Vaskulitis, Morbus
Wegener oder Systemischer Lupus Erythematodes wichtig?
Gezielte
Information und Aufklärung durch eine SpezialistIn sowie eine enge Kooperation
zwischen PatientIn und ÄrztIn sind ausschlaggebend für den Erfolg der Therapie.
Die PatientIn lernt, mit
der Krankheit umzugehen und wachsam zu sein bei der
Früherkennung von neuerlich auftretenden Symptomen und Krankheitsaktivität. Die
individuell abgestimmte Behandlung kann damit effektiver und schonender
erfolgen. Dafür ist es von besonders großem Vorteil, wenn die ÄrztIn die
Patienten und den individuellen Krankheitsverkauf umfassend kennt.
Da es
auch Organbeteiligungen gibt, die nicht schmerzen, sind in jedem Fall
regelmäßige ärztliche Kontrollbesuche wichtig. Im Rahmen der gemeinsamen
Therapieplanung wird die PatientIn über Wirkung und Nebenwirkungen der
Medikamente aufgeklärt und regelmäßig überwacht.
Unter einer das Immunsystem unterdrückenden Therapie steigt die Anfälligkeit für
Infektionen.
Tritt ein Infekt auf, sollten sie ihre ÄrztIin
aufsuchen. Besondere Vorsicht ist auch nach Infektionen geboten, da das Risiko
eines nachfolgenden Krankheitsrückfalls (Rezidivs) gegeben ist. Wichtig: Ändern
Sie die Therapie nie ohne Rücksprache mit ihrer behandelnden ÄrztIn!
(Nach
oben)
Die Schilddrüse – ein lebenswichtiges Organ?
Die Schilddrüse ist ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ am Hals unter dem
Schildknorpel vor der Luftröhre. Sie produziert Hormone, die in der Regulation
von Körpertemperatur,
Wasserhaushalt
und Stoffwechsel eine wichtige Rolle
spielen. Drüber hinaus wirken sich die Schilddrüsenhormone auch auf die
Psyche und
Leistungsfähigkeit aus.
Ist die Schilddrüse erkrankt, so können verschiedene Funktionen im Körper aus
dem Gleichgewicht geraten. Dies kann sich mit sehr unterschiedlichen Beschwerden
äußern: Konzentrationsschwäche, kühle Haut, Gewichtszunahme, Verstopfung, Herzklopfen, innere Unruhe, Schwitzen oder Gewichtsabnahme. Da diese
Krankheitserscheinungen eher allgemein sind und sich mitunter schleichend entwickeln,
werden Schilddrüsenprobleme oft nicht auf den ersten Blick erkannt. Manchmal
sind auch unerfüllter Kinderwunsch oder depressive Verstimmungen auf
Schilddrüsenprobleme zurückzuführen. Bei einem Verdacht ist daher die
Untersuchung der Schilddrüse durch die ÄrztIn besonders wichtig.
(Nach oben)
Was ist
Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)?
Werden in der Schilddrüse zu wenige Schilddrüsenhormone gebildet, so spricht man
von einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). Es kommt zu einer Verlangsamung des Stoffwechsels mit Beschwerden wie
Gewichtszunahme, Stuhlverstopfung, Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten,
langsamem Herzschlag, erhöhten Blutfettwerten oder gestörter Sexualhormonbildung
(Libidostörung, Zyklusstörung).
Ein häufiges Krankheitsbild, das zur Unterfunktion führen kann, ist die
Hashimoto Thyreoiditis. Hier handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung der
Schilddrüse. Eine
Unterfunktion kann aber auch als Folge einer Schilddrüsenentzündung, Operation oder
Radiojodbehandlung auftreten.
(Nach oben)
Was ist Schilddrüsenüberfunktion
(Hyperthyreose)?
Bei einer Schilddrüsenüberfunktion werden zu viele Schilddrüsenhormone gebildet.
Diese Stoffwechselsituation findet sich vorwiegend bei einer abnorm erhöhten
Hormonproduktion durch die Schilddrüse selbst oder durch übermäßige Einnahme von
Schilddrüsenhormontabletten. Die Betroffenen schwitzen leicht, sind unruhig oder nervös. Sie klagen über Zittern der Hände
und leiden häufig unter Konzentrationsschwäche und/oder Schlafstörungen und
Hitzewallungen. Weiteres können auch
Haarausfall, Herzrasen, erhöhter Puls oder Wärmeunverträglichkeit,
Durchfälle und Gewichtsverlust (bei gutem Appetit) auftreten. Ursachen dafür
können (heiße) Knoten, welche vermehrt Hormone produzieren, oder auch eine
Autoimmunerkrankung (Morbus Basedow)
sein. Bei Morbus Basedow können auch
Augenbeschwerden mit gereizten, stark hervortretenden Augen vorkommen.(Nach
oben)
Kropf (Struma)
Eine Vergrößerung der Schilddrüse wird als Kropf bezeichnet. Wenngleich Struma
häufig auch als „Knotenstruma“ auftritt, so sind bösartige Veränderungen in der
Schilddrüse selten. Wenn Sie einen Knoten in der Schilddrüse oder eine
Verdickung Ihres Halses bemerken oder unter Schluckbeschwerden leiden, sollten
sie dennoch die Schilddrüse genau untersuchen
lassen.
(Nach oben)